Vor einhundert Jahren war die Königswarthaer Kirchgemeinde eine
überwiegend sorbische Gemeinde. Bis 1989 war der Gemeindepfarrer -
bis auf kurzzeitige Ausnahmen - immer ein Sorbe. Heute ist die Zahl der
sich zum Sorbentum bekennenden Gemeindeglieder um vieles geringer.
Zweimal im Jahr - am Karfreitag und im Advent - finden sorbische Gottesdienste
(serbske kemše) mit Abendmahl statt. Einmal im Jahr wird ein sorbisch-
deutscher Gottesdienst gefeiert.
In der Pfarrscheune, in welcher ein Raum nach dem sorbischen Pfarrer
und Dichter Handrij Zejler benannt ist, stehen an den Offenen Abenden
auch Themen im Mittelpunkt, die sich mit sorbischer Geschichte und Gegenwart
unserer Gemeinden beschäftigen.
Die sorbische Bezeichnung unseres Ortes Königswartha lautet
Rakecy
. Dies heißt übersetzt Krebs. Seit geraumer Zeit gibt
es auch wieder Flußkrebse in unserem Schwarzwasser, dessen Seitenarm
zwischen Pfarrhaus und Kirche vorbeifließt.